Schwäbisches - Leit, Gschwätz ond mehr

Lied der Schwaben

 

Kennst Du das Land wo jeder lacht,

wo man aus Weizen Spätzle macht,

wo jeder zweite Fritzle heißt,

wo man noch über Balken scheißt,

wo jede Bank ein Bänkle ist

und jeder Zug ein Zügle,

wo man den Zwiebelkuchen isst

und Moscht trinkt aus dem Krügle,

wo "daube Sau", "leck mi am Arsch"

in keinem Satz darf fehlen,

und sich die Menschen pausenlos

mit ihrer Arbeit quälen,

wo jeder auf sein Häusle spart,

hat er auch nichts zu kauen;

und wenn er 40, 50 ist,

dann fängt er an zu bauen!

Doch wenn er endlich fertig ist,

schnappt ihm das Arschloch zu!

O Schwabenland, gelobtes Land,

wie wunderbar bist du.

 

Tja. Was oder vielmehr wie ist der Schwabe? Nachgesagt wird den Schwaben vieles ...

 

Typisch schwäbisch?

 

- Sparsamkeit (Besser da Maga verrengt als m Wirt was g'schenkt!)

 

- Fleiß (Schaffa, schaffa, Häusle baua)

 

- Putzfimmel (Kehrwoche)

 

- dass sie maulfaul oder wortkarg seien (Net bruddelt isch g'nug g'lobt!)

 

- eine gewisse Derbheit (großer Wortschatz zum Schimpfen und Fluchen)

 

- Erfindergeist (was nicht nur der Herr Fischer mit seiner Technik belegt)

 

- gute Genießer (viele hen an Ranza (Bauch) ond sen Viertelesschlotzer)

 

- u.v.m.

 

Redensarten, Sprüchle

 

A bißle isch emmer no besser wie gar nix.

- Wer hat, der hat.

 

Morga isch au' no en Tag, wo mr nix doa ka'!

- Morgen ist auch noch ein Tag zum Nichtstun.

 

Oiner alloi ka doch ned so saubleed sai!

- Über die Dummheit mancher kann man wirklich nur staunen.

 

Wenn i schnell schaff, werd i schnell müd.

- Und bin dann früher fertig :-)

 

Wenn ma no g'sond isch ond guate Schuh hòt, dass mr dr Arbet drvolaufa ka'!

- Kann recht nützlich sein!

 

Der isch au am liabschda dò, wo scho g'schafft isch ond no net g'vespert.

- Die gibt es immer wieder...

 

Besser de Maga verrenka wie em Wirt ebbes schenka!

- Oder: zahlt isch zahlt!

 

Wer bei soma Wetter net krank wird, der isch net g'sond!

- ohne Worte

 

Z'ersch d'Zung ins Hirn neidunga!

- Nachdenken - bevor man den Mund aufmacht!

 

Schwäbische Sparsamkeit - viel Aussage mit wenig Buchstaben

 

Hoppla - kann je nach Situation "Entschuldigung", "Tut mir leid, dass ich Sie angerempelt habe"", "So ein Mist!", "Das mir das jetzt wieder passieren musste" und vieles mehr bedeuten.

 

A wa - Kurzform von "Ach was".

 

Ha no - heißt: "Nein, sowas!" und ist häufig als Bekundung der Zustimmung gemeint -  kann aber auch Empörung oder Missfallen bekunden.

 

Ha noi - "aber nein".

 

Sodele - "Ich wäre dann fertig", "Bitte sehr", "Es kann weiter gehen" oder ...

 

Lieblingswörter

 

Moggele - Kälbchen

 

Bibberle - Küken

 

Butzele - Baby

 

Schneggele - wird v.a. als Kosename verwendet (Schnecke)

 

naschneggla - hinkuscheln

 

Wärmfläschle mit Ohrläpple - ebenfalls ein Baby

 

Bolla - etwas Dickes und / oder Rundes (dickes Kind, Kugel Eis, ...)

 

Schätzle - klingt einfach viel schöner! Wird außerdem auch gerne zu Kindern gesagt

 

glatt - lustig, witzig

 

sauglatt - superlustig

 

narret - verärgert, sauer, beleidigt

 

Gsälz - Marmelade

 

Gsälzhäfele - (Steingut-)Gefäß für Marmelade

 

Gsälzbär - Kosenamen z.B. für einen netten Tollpatsch

 

Göschle - Mund

 

Bäpp - Kleber

 

Guatsle - Bonbon

 

Schlotzer - Lutscher / Lolli

 

Plätzla / Breedla - Weihnachtsplätzchen

 

bruddla - über etwas meckern, schimpfen

 

heba - halten, festhalten

 

lupfa - hochheben, heben

 

saua - rennen

 

Schwäbisch schempfa

 

Bachel, Allmachtsbachel, Granadabachel

- Wörter für Trottel und alle, die sich doof anstellen oder Mist erzählen.

 

Dackel, Halbdackel, Grasdackel

- Ebenfalls Deppen oder Trottel.

 

Simpl, Allmachtssimpl, Huatsimpl

- Wie könnte es anders sein? Natürlich sind auch das Deppen oder Trottel.

 

Seggl, Schoafseggl, Granadaseggl

- Die Steigerung der Bachel- und Dackel-Varianten.

 

Sau, bleede Sau, daube Sau

- Das ist eine Beleidigung übelster Sorte. Sollte möglichst nicht verwendet werden. 

 

Halt dei Gosch!

- Kannst du bitte mal den Mund halten?  

 

Schwäbische Grammatik zum Verb "trinken"

 

ich: i trink

 

du: du trinksch

 

er: er tringt

 

wir: mir tringet

 

ihr: ihr tringet

 

sie: die tringet